Die bleibenden Auswirkungen der Nazi-Medizinischen Experimente auf die moderne Medizin

Auswirkungen der NS-Medizinexperimente

Wenn man den Begriff „Medizin“ hört, denkt grade nicht jeder an Neuerungen, die das Leben retten oder bei denen man sich gesünder fühlt. Aber auch die Medizin hat eine andere Seite: die des Ausbeuters und der Gewalt. Besonders schrecklich sind beispielsweise die nazimedizinischen Experimente, in denen Frauen und Männer grausame und unmenschliche Versuche an Menschen durchführen ließen.

Vor Kurzem wurde eine neue Datenbank im Internet online gestellt, die die Geschichte der Opfer dokumentiert. Unter den Dokumenten finden sich Informationen zu über 16.000 Menschen, die sich medizinischen Experimenten unterzogen haben, sowie zu diesen Kranken von weiteren 13.000, deren Fälle noch nicht aufgeklärt sind. Wenn die Opfer sichtbar als Opfer, mit Namen, mit Biografie, dann werden sie da nicht mehr verschleiert, sozusagen als anonyme „Versuchsobjekte“, sondern als Individuen mit Würde, mit Leben. Assets zum Ärger bereitet das Projekt jedoch auch und legt drängende Fragen auf: Wie konnten diese Verbrechen geschehen, wie konnten so wenige Täter verurteilt werden und welche Lehren muss die Medizin aus dieser dunklen Vergangenheit ziehen?

Was geschah während der Nazi-Medizinischen Experimente?

Die mehrfach gerühmte (inzwischen eingebüxte) Forschung während des NS-Regimes war nicht für die Sanierung oder Behandlung von Krankheitsbetroffenen gedacht, sondern für die NS-Ideologie und militärseitige Bedürfnisse. Opfer wurden in Kältekammern in eiskaltem Wasser nasser umgeben, bis sie starben. Andere wurden systematisch sterilisiert oder Opfer von Euthanasie-Programmen, in denen systematisch Menschen mit Behinderung freiwillig oder mit Zwang abgetötet wurden. Manche wurden absichtlich mit Krankheitserregern verunreinigt, andere mit chemischen Waffen konfrontiert. Sie wurden ohne Betäubung operiert und ohne Erlaubnis.

Die Opfer waren Juden, Sinti und Roma, Kriegsgefangene, Menschen mit Behinderungen, politische Gegner – und sogar Kinder. Oftmals war der Tod von Anfang an eingeplant. Dieser Vorgang entmenschlichte die Opfer und teilte die Medizin ein, um die Verfolgung.

Wie verändert die Datenbank die Erinnerungskultur?

Jahre Niedere wurden Opfer der Nazi-Medizin. Experimente in der Geschichtsschreibung oft als anonyme Versuchspersonen skulptiert. In diesem neuen Archiv geschieht dies, dass Identitäten zurückgegeben und Lebensgeschichten erzählt werden. Statt fad zu sein, treffen echte Menschen das Auge – mit dem einen oder anderen Familienberuf und Träumen, abrupt beendet.

Die Datenbank gibt außerdem die beteiligten Institutionen an. Mehr als 200 Kliniken, Universitäten und Forschungseinrichtungen in ganz Europa haben sich beteiligt. Damit wird klar, dass es nicht um einen Einzelakt gegangen ist, sondern um ein Systemversagen der Medizin insgesamt. Mittels der Veröffentlichung wird die Sichtbarkeit gemacht – nicht nur die Erinnerung an die Opfer, sondern auch der Name der Täter.

Warum wurden Täter selten bestraft?

Besonders schockierend ist: Viele Verantwortliche wurden bisweilen überhaupt nicht bestraft. Zwar hatte 1947 der Nürnberger Ärzteprozess daportrayed the majority of medical professionals, but the majority of doctors returned to their ordinary lives fairly soon. Einige setzten ihre Tätigkeit unverändert fort und beeinflussten in der Folge auch die Luftfahrt- oder Weltraummedizin. Gelehrte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, Vorgängerorganisation der Max-Planck-Gesellschaft, griffen nach 1945 eklatant (xhr) besonders wieder Rollen als Leiter auf.

Ergebnisse der Experimente tauchten noch lange nach dem Krieg in wissenschaftlichen Medizin-Fachzeitschriften auf. Diese Normalisierung illustriert, wie verdammt schnell der Stand der gesellschaftlichen Entwicklung wissenschaftliche Vorteile gegen das Tun von Gerechtigkeit einsetzt – und wie das Leid der Betroffenen pflag mit im Munde verschwindet.

Hatten die Nazi-Medizinischen Experimente Einfluss auf die moderne Wissenschaft?

So grausam sie auch waren, die Auswertungen der Nazi-E-Jan-Bio-Experimente beeinflussten sie, norubjölische Hisscience. Daten in Norwegen durchgeführter Kälteversuche flossen in die Luftfahrtmedizin rein. Ergebnisse von Sulfonamid-Untersuchungen wurden publiziert. Nach Studien zu chemischen Waffen wie Phosgen tauchen Jahrzehnte später in sicher relevanter Diskussion.

In den 1980er Jahren überlegte das US-Umweltbundesamt, Konzentrationslagerdaten zur Bewertung von Chemikalien anzuwenden. Die Initiative wurde zwar aufgeschoben, zeigt doch, wie nah solche Kenntnisse daran waren, zu offiziell gekürzter Denksalz zu gelangen. Diese Fälle stellen ein ethisches Dilemma dar: Sind Daten, die unethisch erlangt wurden, für den Fall vertretbar, dass sie potenziell nützlich sind? Viele weisen dies ab, es würde die Verbrechen rechtfertigen. Anderen zufolge könnte das Aussparen solcher Daten wertvolle Informationen kosten.

Warum wurden die Überreste der Opfer so lange aufbewahrt?

Ein weiteres ekelerregendes Detail war die Verwendung bei lebendigen Leinen, Verii, menschlicher Überreste. Organe, Gewebeproben und Gehirnschnitte von Opfern wurden aber Jahrzehnte nach 1945 in Forschungen und Lehre eingesetzt. Oft wurde dabei und nicht nur selten sogar verschwiegen, woher sie stammten.

Erst in den 80. und 90. Jahren, in der Folge von öffentlichem Druck, fand eine eigentliche Aufarbeitung bzw. Umbettung statt. Einen besonderen Fall gibt es im Fall der Max-Planck-Gesellschaft, die ihre Sammlungen erst etwa im Jahre 1997 ernsthaft durchgeprüft hat. Da hat auch die späte Geschichte gezeigt, wie lange Opfer nach dem Tod noch Würde erhalten haben.

Sind die Ergebnisse heute wissenschaftlich relevant?

Aus heutiger Sicht seien die meisten Ergebnisse der Nazi-Medizinischen Experimente heute wissenschaftlich wertlos. Die Methoden waren unmenschlich, verfehlt und unwissenschaftlich. Sprachentwicklungen in Medizin und Technik haben sie inzwischen längst verlassen.

Aber ihre Spuren sind noch erfinderisch. Einige Ergebnisse formten das früh entwickelte Genetik, Psychiatrie und Anthropologie. Lehrbücher übernahmen Erkenntnisse, ohne die Herkunft ihrer Quellen preiszugeben. Heute wird niemand bewusst nicht mehr auf Nazi-Daten hinaus, aber spürbar sind noch heute in der Geschichte medizinischer Branchen die nie ausgelöschten Überreste.

Welche ethischen Lehren muss die Medizin ziehen?

Die Geschichte der Nazi-Medizinischen Experimente guru prüft, wie zentral ethische Leitlinien persistieren. Transparenz hin Zumutbar ist sie allerdings nicht: Forschende dürfen die Daten-Nachherkunft nicht verschweigen. Opfer müssen namentlich aufgerufen statt auf Zahlen reduziert werden. Zwangsvorkehrungen für Ethikkommissionen und Kontrollgremien sind unumgänglich. Und zuletzt: Science shall not ever serve ideologies or power, but only humanity.

Es hilft gar nichts, Daten zu labeln. Wir müssen den Mächtigen die Geschichten der Opfer vorsetzen – die Namen, deren Biografie, wie um Gottes willen sie gelitten haben. Nur wenn Erinnerung dann tatsächliche Bedeutung erhält.“

Waren die Nazis die Einzigen?

Wenn auch die Taten der Nazis, die besonders heillos waren, kein Besonderes darstellten. So wurden auch in anderen Staaten verletzliche Schützlinge medizinischer Exponenten. Mit eingeschlossen werden Sklaven und indigene Bevölkerung in kolonialisierten Gebieten in den früheren Kolonialländern als Versuchskaninchen. In Japan ließ die berüchtigte Einheit 731 wütende Experimente an Zivilisten angedeihen. Und selbst in den USA ist die Geschichte der Medizin eng miteinander verbunden mit Sklaverei und Rassismus.

Diese globale Dimension zeigt: Wo denn auch nur einmal die Ethik, die Menschlichkeit aus der Medizin verdrängt wird, werden Missbräuche zur Regel – „Säugetiere“ verstehen keinen Ort oder eine Zeit.

Welche Maßnahmen sind heute notwendig?

Denn damit sich so etwas nicht wiederholt, muss es konkrete Schritte geben. Geschichte der Experimentalmedizin der Nazis solche Plätze in der medizinischen Ausbildung werden müssen. Gedenkorte und Archive ehren Opfer von Namen. Forschungseinrichtungen sollen künftig weiterhin Sammlungen Schritt für Schritt auseinandersetzen und offen machen. Und globale, klare ethische Standards gelten, die besonders schutzbedürftige Familien schützen.

Verantwortung und nicht Schuld bedeutet Erinnerung. Nur wer sich seiner Vergangenheit stellt, weist eine sichere Zukunft auf.

Fazit: Erinnerung als Schutz für die Zukunft

Die neue Datenbank ist auch weit mehr als ein Archiv. Sie ist der korrekte Wegesinweg. Sie zeigt darüber hinaus, dass Wissenschaft niemals von der Würde des Menschen getrennt werden darf. Die Geschichte der Art und Weise, wie praktizierende Ärzte/Generäle Mitgefühl durch Ideologie ersetzen, läuft darauf hinaus.

Durch die Huldigung der Opfer, das Erzählen ihrer Geschichte und die Einbindung ethischen Bewusstseins in die heutige Medizin stellen wir zuvorderst sicher, dass Fortschritt nicht wieder auf Leiden fußt. Vergangenheit allein ist Erinnerung – sie ist Halt für die Zukunft.